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Landschaftsarchitektur im Fokus

By 22. Mai 2024Juli 22nd, 2024Referenzen6 min read

HM Landschaftsarchitekten im Gespräch

Landschaftsarchitektur im Fokus

HM Landschaftsarchitekten ist ein Partnerunternehmen des Ehepaars Simone Michel und Steffen Henrich. Vom Bürostandort Büdingen aus bedient das Paar die ganze Bandbreite der Landschaftsarchitektur – von öffentlichen Freianlagen bis privaten Gärten. Ganz besonders gerne planen die Experten für Kinder, Schulen, Kindergärten und Spielplätze. Worauf kommt es dabei an? Welche gesetzlichen Vorgaben müssen die Projekte erfüllen? Und wie unterstützt die Software ORCA AVA den Ausschreibungs- und Planungsprozess? Ein Gespräch mit HM Landschaftsarchitekten über aktuelle Herausforderungen – und Lösungen …

Spielplätze - Anforderungen

Spannende Projekte

Frau Michel, lassen Sie uns zunächst über Spielplätze sprechen. Welche besonderen Anforderungen gelten hier bei der Planung?
HM Landschaftsarchitekten, Simone Michel: Spielplätze sind spannende Projekte, weil sie auf das Alter der späteren Nutzer konzipiert werden und für uns als Landschaftsarchitekten viel Gestaltungsfreiräume eröffnen. Allerdings müssen dabei besondere Aspekte berücksichtigt werden in Bezug auf Sicherheit, Haltbarkeit der Spielgeräte, Wartung, Pflege und natürlich Zeit und Kosten.

Beschreiben Sie das doch einmal anhand eines konkreten Projekt-Beispiels.
Ein typisches Beispiel ist der Spielpark „Im Schleid“ in Bad Vilbel, den wir innerhalb eines Jahres geplant und gebaut haben. Er wurde 2022 eröffnet. Eine Besonderheit der Konzeption war die Lage innerhalb eines Neubaugebiets im direkten Einzugsgebiet von Frankfurt mit der Zielgruppe „ältere Kinder“. Im Vorfeld wurden die Wünsche von den Kindern und Eltern aus dem Umfeld abgefragt und gemeinsam ein Konzept entwickelt. Anschließend konnten wir die 3.400 m2 große Fläche entsprechend gestalten.

Porträt Simone Michel, HM Landschaftsarchitekten
Spielpark "Im Schleid" Bad Vilbel, Luftaufnahme

Spielpark "Im Schleid"

Zielgruppe: Ältere Kinder

Bei der Erstellung des Leistungsverzeichnisses haben wir folgende Anforderungen beachtet:

1. Sicherheitsstandards: Ein Spielplatz muss bestimmten Sicherheitsstandards entsprechen, um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden. Daher müssen alle Spielgeräte und -elemente entsprechend den geltenden Normen und Vorschriften ausgewählt und installiert werden. Die Spielgeräte wurden mit der Berliner Seilfabrik GmbH & Co. aus Berlin entwickelt.

2. Alter und Zielgruppe: Der Spielplatz wurde speziell für Jugendliche konzipiert. Die Auswahl der Spielgeräte und -elemente wurde dementsprechend geplant und ausgeschrieben. Natürlich gibt es auch einen Kleinkinder- und Fitnessbereich.

3. Materialien und Farbe: Die Auswahl der Materialien für den Spielplatz ist wichtig, um Haltbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Im Leistungsverzeichnis wurden die spezifischen Anforderungen an die Materialien, wie zum Beispiel rutschfeste Oberflächen, stoßdämpfende Beläge und wetterbeständige Materialien, festgelegt. Die Entscheidung fiel schließlich auf Metall, um eine lange Haltbarkeit sicherzustellen. Die Farbauswahl entsprach dem Leitthema „Dschungel“.

4. Kosten und Zeitplan: Das bepreiste Leistungsverzeichnis bietet dem Bauherren bereits vor der Veröffentlichung der Ausschreibung eine hohe Kostensicherheit.

Von Ausschreibung bis Objektüberwachung

ORCA AVA – Die Vorteile

Die Planung war also sehr detailliert. Wie verlief die weitere Projektphase nach der LV-Erstellung?
Nach LV-Erstellung waren viele Ergänzungen nötig, wie zum Beispiel eine zusätzliche Baumpflanzung. Es mussten weitere Unter-LVs erstellt und Lose integriert werden. Bei der Abrechnung galt es zu berücksichtigen, dass die Spielgeräte per Vorkasse gezahlt werden sollten.

Sie haben das Projekt mit ORCA AVA ausgeschrieben, dem Komplettprogramm für Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung und Kostenmanagement. Wie bewerten Sie die Software?
Wir arbeiten seit Jahren mit ORCA AVA und sind absolut überzeugt davon. Die Software ist ein essenzielles Werkzeug im Büro und gewissermaßen eine Premium-Anwendung, auf die wir uns jederzeit zu 100% verlassen können. ORCA AVA ist zuverlässig, sicher und projektbegleitend einsetzbar. Dass ORVA AVA übersichtlich und selbsterklärend ist, merken wir immer dann, wenn Praktikanten das erste Mal mit der Anwendung arbeiten.

In welcher Form nutzen Sie ORCA AVA?
Wir nutzen das Programm von der Kostenschätzung bis zur Rechnungsprüfung, das heißt von Leistungsphase 2 HOAI (Vorplanung) bis Leistungsphase 8 (Objektüberwachung).

Was schätzen Sie besonders?
Die direkte Schnittstelle zu AUSSCHREIBEN.DE. Auf der Plattform sind alle wichtigen Produkthersteller mit Ausschreibungstexten vertreten, die wir brauchen. Wir nutzen AUSSCHREIBEN.DE von der Produktrecherche bis zur Datenübernahme. Der direkte Zugriff spart viel Zeit und erleichtert die oft mühsame Fleißarbeit einer LV-Erstellung. Seit Kurzem bleiben übernommene Positionen sogar mit der ursprünglichen Datenquelle verknüpft. Aktualisierungen der Produkthersteller werden damit im weiteren Prozess berücksichtigt.

Ganz besonders schätzen wir den Support von ORCA, bei dem wir gefühlt Stammgast sind. Wir haben einen Servicevertrag und erhalten dadurch bei Problemen immer schnell Hilfe.

Welche Neuerungen beschäftigen Sie aktuell?
Uns beschäftigt die Bürokratie. Am 01.08.2023 ist die Ersatzbaustoffverordnung (EBV) und die novellierte Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) in Kraft getreten. Die als Beurteilungsgrundlage in der Praxis herangezogenen Regelwerke – die LAGA – wurde somit außer Kraft gesetzt. Die Umsetzung der neuen Anforderungen und die Implementierung in die LVs stellt uns als Planer vor neue Herausforderungen. In ORCA AVA lassen sich jedoch leicht Zusatztexte und Vorbemerkungen integrieren, mit denen wir uns gut absichern können.

Welche aktuellen Herausforderungen im Bereich Landschaftsarchitektur sehen Sie?
Die Abkehr von der „autogerechten Gestaltung“ wird gefordert. Die steigende Anzahl von Fahrzeugen erfordert eine Neugestaltung der städtischen Räume, um den Bedürfnissen einer nachhaltigen und effizienten Mobilität gerecht zu werden.

Im Kontext des Klimawandels werden Landschaftsarchitekten eine immer wichtigere Rolle bei der Schaffung von grünen und klimaresilienten Infrastrukturen spielen. Dazu gehören beispielsweise begrünte Dächer, vertikale Gärten, städtische Parks und regenerative Entwürfe, die dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels, wie Hitzeinseln und Hochwasser, zu mildern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Landschaftsarchitektur vor spannenden Herausforderungen und Chancen steht, um die Städte der Zukunft zu gestalten. Es wird entscheidend sein, dass Landschaftsarchitekten ihre Entwürfe und Planungen anpassen, um eine nachhaltige und lebenswerte Umwelt für kommende Generationen zu schaffen. ORCA AVA wird uns bei diesem Prozess zuverlässig begleiten.

ABBILDUNGEN
Fotos: (c) Steffen Henrich, HM Landschaftsarchitekten

Spielpark "Im Schleid" Bad Vilbel